Barcelona

Park Güell

Wer denkt Sommer, Sonne und Meer im Winter gibt es nur für viel Geld in weit entfernten Ländern, täuscht sich. Auch in Europa kann man den Winter für einige Zeit vergessen und das sogar mit einem kleinen Geldbeutel. Gut, den Sommer bekommt man dafür vielleicht nicht ganz, aber bei 16 Grad die Füße ins Meer halten, kann im Februar auch schon Sommergefühle auslösen. Bei mir hat es das auf jeden Fall bewirkt. Ich habe die letzten drei Tage einen Wochenend-Ausflug nach Barcelona gemacht und fühle mich jetzt wieder genug mit Sonne aufgetankt um den restlichen deutschen Winter auch noch zu überstehen.

Barcelona im Februar

Und eigentlich ist Februar der ideale Reise-Monat für eine Stadt wie Barcelona. Es ist noch keine Touristen-Saison, die Plätze sind also noch nicht überlaufen und man hat eine angenehme Wärme ohne dass man bei der Erkundungstour die ganze Zeit einer prallen Sonne ausgesetzt ist. Und die Touristen-Attraktionen haben trotzdem alle geöffnet, man verpasst also nichts.

In den drei Tagen, ohne Flug waren es eigentlich nur zwei-einhalb Tage, haben wir uns viele der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Barcelonas angeschaut, einen Spaziergang am Meer genossen, uns durch einige Tapas gefuttert und das Flair der Stadt auf uns wirken lassen. Außerdem haben wir in den drei Tagen insgesamt ca 40km zu Fuß zurückgelegt. Dabei haben wir nicht nur die Bauwerke besichtigt, die auf unserer Liste standen, sondern haben auf dem Weg noch interessante Gebäude entdeckt.

Sagrada Familia

Verkehrsmittel

Wer nicht gut zu Fuß ist, oder Barcelona lieber mit dem Bus erkunden will, der kann einen der City Tours Busse nehmen. Eine Karte für Erwachsene kostet dort 26,10€ pro Tag und es gibt zwei Routen, die alle wichtigsten Sehenswürdigkeiten Barcelonas abdeckten.

Wer mit einem normalen Bus die Bauwerke und Plätze anfahren will, bezahlt 1,05 € pro Fahrt in der Stadt, ein Tagesticket für Bus und Metro kostet 4,40 €.

Vom Flughafen sind wir natürlich auch nicht zum Hotel gelaufen, wir haben den Shuttlebus für 5,90€ p.P. genommen und sind dann in der Stadt in einen normalen Bus umgestiegen.

(Preise Stand Februar 2017)

Parc de la Ciutadella und Arc de Triumf

Unser Hotel liegt direkt neben dem Parc de la Ciutadella, einer der vielen kleinen Parks in Barcelona. Besonders am Wochenende lohnt sich ein Besuch dort, da sprüht die Anlage nur so von Leben und das schon Mitte Februar. Überall sonnen sich die Menschen, gehen mit ihren Hunden spazieren, üben Kunststücke auf der Slackline, jonglieren, machen Yoga oder schauen einem der vielen Straßenkünstler zu. Dazwischen tragen Verkäufer Heliumballons in allen möglichen Formen und Farben spazieren und überall werden Seifenblasen durch die Luft geweht. Überlaufen wirkt der Park trotzdem nicht, allerdings kann das im Frühling und Sommer schon ganz anders aussehen.

Wie es sich für einen richtigen Park gehört, findet man dort natürlich auch einen Brunnen, den „Font De La Cascada“. Direkt davor steht ein kleiner Pavillon, in dem sich am Sonntag, als wir dort waren, einige Leute zum Tanzen versammelt haben.

Direkt neben dem Park gelegen ist der „Arc de Triumf“ ein Beitrag Spaniens zur Weltausstellung 1888. Auch hier kann man verschiedenen Straßenkünstlern bei der Arbeit zuschauen.

Sagrada Familia

Vom Arc de Triumpf aus machen wir uns auf dem Weg zu der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Barcelonas, der Sagrada Familia des Architekten Antonio Gaudí. Das praktische an Barcelona, wenn man die Stadt zu Fuß erkunden will, ist dass die Straßen außerhalb der Altstand in einem Raster aus Quadraten angelegt sind, man findet also ziemlich einfach zu jedem Ort der Stadt.

Die Sagrada Familia ist eingerahmt von zwei kleinen Parks, in einen davon zeihen wir uns auch ziemlich schnell zurück, nachdem wir einmal um die Kirche herumgegangen sind. Die Menschenmassen halten uns davon ab, länger das Bauwerk von der Nähe zu betrachten. Aber dafür hat man vom Placa de Gaudí auf der nord-östlichen Seite einen guten Blick auf die Rückseite der Sagrada Familia. Und besonders den Fotografen unter euch empfehle ich einen Besuch morgens oder Nachts, weil die Kirche dann von der Sonne bzw. Scheinwerfern beleuchtet ist und sich gut im See des Parks spiegelt. Außerdem empfiehlt es sich ein Weitwinkel Objektiv mitzunehmen, egal, ob man nur die Außenansicht fotografieren will, oder auch das Innere besichtigen möchte. Da uns schon die Touristenmassen vor der Kirche abgeschreckt haben und wir ja noch viel anschauen wollten, haben wir uns allerdings gegen eine Besichtigung des Innenraums entschieden. Hätten wir jedoch mehr Zeit gehabt, hätte ich mir das Innere auf jeden Fall angeschaut. Der Eintritt kostet zwischen 15 € und 29 € je nachdem, ob man ein Führung mitmacht, oder noch die Türme besichtigen will.

Parc Güell

Ein weiteres Bauwerk von Gaudí ist der Parc Güell, der im Nord-Westen der Stadt liegt. Auch den erreicht man von der Sagrada Familia gut zu Fuß. Hier kann man in extra Picknick Bereichen den Blick über die Stadt genießen. Und, wenn man wie wir zum Frühlingsanfang dort ist, kann man auch die Papageien beobachten, wie sie in den vielen Palmen dort ihre Nester bauen.

Der Parc Güell ist vor allem für seine Mosaik-Mauer mit Sitzgelegenheit, und die organische Bauweise der Stützmauern m Park bekannt. Um in den Teil mit den von Gaudí entworfenen Gebäuden zu gelangen muss man allerdings eine Karte für 8€ kaufen. Jeder Karte ist eine bestimmte Uhrzeit zugewiesen, zu der man dann das Gelände betreten darf. Die maximale Aufenthaltsdauer dort ist leider nur 30 Minuten, was relativ wenig ist, wenn man sich alles anschauen möchte, was es dort zu entdecken gibt. Wir haben zum Beispiel erst am Ende unseres Zeitfensters gesehen, dass man ein Haus auch von Innen besichtigen konnte und haben es dann natürlich nicht mehr geschafft. Der Parc Güell ist aber auch so einen Besuch wert und wir waren überrascht, wie gut sich die Menschenmengen auf dem Gelände verlaufen haben, sodass man doch relativ entspannt über die Anlange spazieren konnte.

Casa Batlló und Casa Milà

Auf dem Rückweg in die Altstadt geht es über den Passeig de Gàrcia genommen. Dort kann man den Tag mit zwei weiteren Gaudí Gebäuden abschließen. Der Casa Batlló und der Casa Milà von innen besichtigt haben wir die Häuser nicht, aber alleine für die Fassaden lohnt sich der Weg. Die Casas Batlló erzählt die Geschichte des Heiligen Georg, der der Legende nach mit einem Drachen gekämpft und gewonnen hat. Die Eintrittskarte kostet zwischen 20,50€ für Studenten, Rentner und Kinder bis 18 Jahren und 23,50 € für Erwachsene. Im Gegensatz zu der verspielten Bauweise, die Gaudí bei der Casa Batlló eingesetzt hat, steht der schlichte Stil der Casa Milà, die auch den Namen La Pedrera trägt – das Steinbruchhaus. Doch auch hier finden sich die für Gaudí so typischen organischen Formen wieder. Das ganze ging so weit, dass Gaudí beim Bau komplett auf rechte Winkel verzichtete. Hier kann man neben den Innenhöfen ein Apartment und den Speicher des Hauses mit einer Ausstellung über Gaudí besichtigen. Hier kostet der eintritt zwischen 10,25 € für Kinder ab 7 Jahren und 20,50 € für Erwachsene. Kinder unter 7 Jahren müssen nichts bezahlen.

Torre Caltrava und Olympiagelände

Ein besonderes Highlight unserer Reise war für mich der Besuch des Torre Caltrava, des Olympiaturms in Barcelona. Bei meiner Recherche vor unserer Reise hatte ich ein paar Bilder des Turmes gesehen, die ich unbedingt auch machen wollte. Und ich hatte Glück, der Torre Caltrava war der vorletzte Punkt auf unserer Liste am dritten Tag und wir kamen genau zu richtigen Uhrzeit an, nämlich zum Sonnenuntergang.

Der Rest des Olympiageländes hat mir allerdings nicht besonders gefallen, für mich war das ein Sammelsurium aus nicht zusammenpassenden Architekturstilen. Der Torre Caltrava futuristisch und das Olympiastadion monumental in arabischem Stil. Aber ein Mix in der Architektur und dem Stadtbild scheint in Barcelona ein Thema zu sein. Man findet dort einige der interessantesten architektonischen Bauwerke Europas, alt und neu direkt nebeneinander, der Stil nicht immer aufeinander abgestimmt. Auf der einen Seite ist es eine sehr schicke und moderne Stadt, auf der anderen Seite sehen einige Straßen sehr heruntergekommen aus, die Läden werden nachts mit Rollläden verschlossen, die mit Graffiti beschmiert sind. An manchen Stellen ähneln die Straßen eher Plätzen, ein paar Meter weiter findet man Häuserschluchten, die nicht immer den angenehmsten Geruch verströmen.

Sicherheit

Nachdem ich schon einiges über Diebstähle in Barcelona gehört und gelesen hatte, war ich auch froh drum, dass im Februar eben noch nicht so viele Touristen unterwegs sind, denn je überschaubarer die Menschenmenge, desto schwerer haben es Diebe. Und obwohl ich mit drei verschiedenen Kameras unterwegs war, habe ich mich eigentlich recht sicher gefühlt, da wir uns nie durch eine Menschenmenge zwängen mussten. Jedem, der zu einer touristischen Zeit nach Barcelona reist kann ich aber nur empfehlen, sich vorher Gedanken um die Sicherheit seiner Wertgegenstände zu machen, die wichtigsten Dokumente und das meiste Bargeld im Hotelsafe zu lassen und alles andere nahe am Körper zu tragen. Wenn ihr euch in Menschenmengen bewegt achtet besonders auch eure Wertgegenstände und versucht sie, wenn möglich, immer festzuhalten oder wenigstens eine Hand drauf liegen zu haben.

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